Einladung zum Gespräch zum Thema "Frauen verändern Kirche - 50 Jahre Frauenordination in Bayern" am 03.12.2025
Ort: Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24, 80331 München
Zeit: Mittwoch, 03.12.25, 18:00 – 20:00 Uhr
Pfarrerinnen sind aus unserer Kirche heute nicht mehr wegzudenken, knapp die Hälfte aller ordinierten Theolog*innen in Bayern sind weiblich. Aber das war nicht immer so: Erst am 3. Dezember 1975 hat auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern als eine der letzten Landeskirchen der EKD den Entschluss gefasst, künftig auch Frauen in das Pfarramt zu ordinieren. Seither hat sich viel getan, aber womöglich noch nicht genug. Daher fragen wir an diesem Abend: Welche Hürden gab es damals zu meistern, was ist gelungen – und vor allem: Welche weiblichen Schätze gilt es noch zu heben? Wir sprechen mit Pfarrerinnen verschiedener Generationen und mit:
- Renate Breit, Pfarrerin i. R.
- OKR i. R. Susanne Breit-Keßler, 2000-2019 Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Kirchenkreis München und Oberbayern. Sie trug den Titel Regionalbischöfin und war damit die erste Frau, die ein bischöfliches Amt in Bayern bekleidete (Quelle: Wikipedia)
- Dr. Barbara Dietzfelbinger, Theologiestudium in Berlin und Heidelberg. Referentin im Fachbereich Gemeindebezogene Frauenarbeit, Bayerischer Mütterdienst Stein b. Nürnberg. Dozentin am Missionskolleg Neuendettelsau. Pfarrerin an der Deutschen Gemeinde Teneriffa-Nord. Mitglied Arbeitskreis Frauen-Kirchengeschichte, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und Arbeitskreis Frauen und Weltwirtschaft, FrauenWerk Stein e.V., Arbeiten zur Kirchengeschichte Bayerns
- Dr. Claudia Häfner, Dekanin im Prodekanat München-West und Pfarrerin an der Münchner Christuskirche
- Dr. Barbara Hepp, Leiterin der Evangelischen Stadtakademie München
- Carlotta Israel, Evangelische Theologin, Dissertation zum Thema „Evangelische Frauenordination im geteilten Deutschland. Die ‚Theologinnenfrage‘ in EKD, EKU, VELKD und BEK“
- Dr. Tia Pelz, Pfarrerin an der Nürnberger Melanchthonkirche
- Thomas Prieto Peral, Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben-Altbayern, dort u.a. für Personalentwicklung zuständig
Mit viel Glitzer - 50 Jahre Frauenordination - Zu einem bunten Fest luden fünf Frauen aus kirchlichen Berufen
Bad Neustadt
Mit viel Glitzer wurde unlängst das Jubiläum 50 Jahre Frauenordination gefeiert. Im Mai 1975 beschloss die Bayerische Landessynode, künftig auch Frauen in den Pfarrdienst zu berufen. 1976 wurden die ersten Theologinnen in ihren Dienst als Pfarrerinnen ordiniert.
„Du bist wunderbar“ war auf dem Spiegel im Eingang des Gemeindehauses zu lesen, damit war der Grundton des Abends angestimmt.
In einem Kabarett zeigten die Initiatorinnen Diakonin Cornelia Dennerlein, Pfarrerin Christine Dürr, Pfarrerin Julia Mucha, Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf und Religionspädagogin Carina Sehmisch, was sich in der Dienstbesprechung unter Kolleginnen abspielen kann: Vielleicht sollte der Auftrag vom Chef, einen Motorradgottesdienst vorzubereiten, doch besser an einen Pfarrkollegen abgegeben werden? Am Ende fällt die Entscheidung, dass Sie doch keinen Pfarrer brauchen, oder?
Ganz klar wird, dass die Kreativität, Zielstrebigkeit und Lebensfreude von Frauen die Kirche zum Glitzern bringt.
Die Regionalbischöfin des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Gisela Bornowski, zeigte in ihrem Vortrag, wie Frauen ihren Platz in Kirche und Gesellschaft gefunden haben: Erst vor gut 100 Jahren wurde das allgemeine Wahlrecht für Frauen eingeführt, 1969 wurden Frauen geschäftsfähig und erst 1996 wurde der sogenannte Vetoparagraf, der Pfarrern ermöglichte die Zusammenarbeit mit einer Pfarrerin zu verweigern, abgeschafft.
Das nebenstehende Foto zeigt die Pfarrerinnen Christine Dürr und Julia Mucha, Diakonin Cornelia Dennerlein, Religionspädagogin Carina Sehmisch, Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Beate Hofmann-Landgraf. Foto: Florian Mucha
Die Regionalbischöfin wünscht sich eine Kirche, die für Geschlechtergerechtigkeit im Alltag eintritt. Sie äußert aber auch den Wunsch, dass die Frauen in der Kirche miteinander solidarisch sind.
In sechs Workshops konnten die Festgäste das Gehörte vertiefen. So wurde unter anderem besprochen, ob Schneeschippen frauenfeindlich ist, wie Mikrofeminismus im Alltag aussehen könnte. Oder auch, welche Horizonte und Visionen Gott eröffnen kann und welchen Weg die Diakomnnen gegangen sind.
Im Bibelworkshop wurde deutlich, wie Paulus und Jesus sich für die Gleichberechtigung stark gemacht habe.
Am Ende waren alle Teilnehmenden eingeladen, sich in der Kirche den leuchtenden, glitzernden Segen Gottes zusprechen zu lassen und so gestärkt in den Alltag zurückzukehren.
Autorin: Cornelia Dennerlein, für 50 Jahre Frauenordination
Aus: Mainpost vom 11.11.2025
„Kirche.Feiert.Frauen" - Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern würdigt 50 Jahre Frauenordination
Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2025 erinnert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern an einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Geschichte: 50 Jahre Frauenordination. Die Landessynode hatte Anfang Dezember 1975 den richtungsweisenden Beschluss gefasst, Frauen als Pfarrerinnen zuzulassen. Im Frühjahr 1976 ist die erste Frau in Bayern zur Pfarrerin ordiniert worden.
Bis Anfang nächsten Jahres laden Veranstaltungen unter der Überschrift „50 Jahre Frauenordination“ zur Reflexion, Diskussion und zum gemeinsamen Feiern ein. Höhepunkt ist das große Jubiläumswochenende vom 28. Februar bis 1. März 2026 in Nürnberg unter dem Motto Kirche.Feiert.Frauen. Es wird vom Theologinnenkonvent, dem Pfarrerinnen- und Pfarrerverein, von Landesbischof Christian Kopp, Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel, Personalreferent Oberkirchenrat Stefan Reimers und weiteren kirchlichen Stellen gemeinsam organisiert.
„50 Jahre Frauenordination - das ist ein Grund zum Feiern und ein Zeichen des Wandels. Was einst umstritten war, ist heute unverzichtbar: Frauen gestalten den Pfarrberuf mit Kompetenz, Leidenschaft und Glauben. Doch Gleichberechtigung ist kein abgeschlossener Prozess - sie bleibt eine Aufgabe. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass Leitungsverantwortung in der Kirche für Frauen und Männer gleichermaßen offensteht. Denn Kirche lebt von Vielfalt - und von der Berufung aller, die ihr dienen wollen,“ erklärt die Synodalpräsidentin. Der Landesbischof betont: „Frauen bereichern seit fünf Jahrzehnten mit ihrer Berufung, ihrem Wissen und ihrem großen Einsatz den Pfarrdienst. Ihre Arbeit hat unsere Kirche geprägt, erneuert und gestärkt. Unser Weg ist noch nicht zu Ende: Wir stehen weiterhin für eine Kirche ein, in der Vielfalt selbstverständlich ist und Gleichstellung immer mehr Realität wird.“
München, 7. März 2025
Christine Büttner, Pressesprecherin
E-Mail: pressestelle@elkh.de
Save the Date für Veranstaltungen zum Jubiläum "50 Jahre Frauenordination in Bayern"
Im Herbst 1975 beschloss die bayrische Landessynode, Frauen ins Pfarramt zu ordinieren. Im Frühjahr 1976 wurden die ersten Frauen ordiniert. Endlich!
Das feiern wir.
Am 28. Februar 2026 ganztägig in Nürnberg mit Workshops und Vorträgen zu dem, was schon erreicht wurde. Und dem, worum es noch zu kämpfen gilt. Danach wird gefeiert.
Am 1. März 2026 um 10.00 Uhr findet ein Festgottesdienst in St. Lorenz, Nürnberg statt.
Kommt zuhauf! Wir wollen sehen und gesehen werden. Und zeigen, was passiert, wenn alle Pfarrerinnen einen Sonntag nicht in ihrer Gemeinde sind.
Informationen zur Anmeldung folgen.
